Jetzt? Zu Beginn des neuen Jahres? Wann ist die beste Zeit?
Es liegt oft auf der Hand, dass man sich nach der Vorweihnachtszeit, die im Zeichen von frisch gebackenen Plätzchen und anderen Leckereien stand, dann gefolgt vom traditionellen Weihnachtsessen (was in diesem Jahr vielleicht minder gesellig war aber bestimmt nichts mit Schonkost zu tun hatte), nach einer Diät, guten Vorsätzen oder gar einem kompletten Detox-Programm sehnt.
Stopp, es ist noch nicht soweit!
Laut ayurvedischem Kalender hat am 22. Dezember der späte Winter begonnen. Doch was bedeutet das für uns? Unser Körper, der seit Herbst ordentlich damit beschäftigt war, den Stoffwechsel und unsere Körperwärme in Schwung zu bringen, hat es um die Weihnachtszeit herum geschafft im Winter anzukommen. Für mich persönlich bedeutet dieses „Ankommen“, dass ich nach etwa zwei Monaten Frieden geschlossen habe mit der Jahreszeit, die ich eigentlich nur bei Sonnenschein und gerne auch noch mit etwas Schnee mag.
Der ayurvedische Winter
Der ayurvedische Winter wird dominiert vom Dosha Vata. Leicht, in Bewegung, kalt und unbeständig. In der Vorweihnachts- und Jahresend-Zeit merken wir häufig im Job, dass uns schier Alles um die Ohren fliegt und egal wie man es anpackt, der Jahresend-Stress (Stress=das Vata-Dosha ist außer Balance) kommt immer irgendwie.
Doch ab Weihnachten kann Ruhe einkehren und wir uns besinnen. Die Urlaubsreise zwischen den Jahren oder im Januar fällt in diesem Jahr bei den meisten eh flach – das ist eine Chance!
Deine Chance, um zur Ruhe zu kommen
Der Natur folgend, geht unser Körper um die Weihnachtszeit auf „Energiespar-Modus“. Unser Stoffwechsel wird eher langsamer und der Körper speichert oder baut auf, um uns über den noch länger andauernden Winter und vor Auszehrung zu schützen. Klar, wir haben ein Dach über dem Kopf, eine Heizung und warme Sachen zum Anziehen. Trotzdem ist dieser natürliche Schutz in uns aktiv. Regelmäßiger Schlaf und Ruhe (in Maßen) stärken auch unsere Abwehrkräfte und schützt.
Und was ist mit meinen Vorsätzen für das Neue Jahr?
Wolltest Du „rann an den Weihnachtsspeck“, zum Hochleistungssportler mutieren oder Deine Ernährung rigoros umstellen?
Auf jeden Fall kannst und solltest Du Dir im Januar was Gutes tun. Einen Schluss-Strich unter die ganze vorweihnachtliche Schleckerei zu ziehen, vielleicht ganz auf Süßigkeiten oder Alkohol zu verzichten, passt immer gut. Dafür stärke Dich und Dein Immunsystem (nicht nur im COVID Jahr) mit einer ausgewogenen Ernährung, Ruhe und etwas Bewegung.
Warm essen mit wärmenden Gewürzen
Nelken, Zimt und Ingwer aus der Weihnachtsküche brauchst Du noch nicht ins Exil schicken. Die halten warm, regen Deinen Stoffwechsel an und stärken damit auch Deine Immunität. Der geliebte Ingwer-Tee ein Muss, auch im Januar! Auch Gewürze wie Pfeffer, Kurkuma, Lorbeerblätter oder gekochter Knoblauch schmecken und tun uns besonders gut.
Schau, dass Du auf kaltes Essen und Getränke verzichtest und Dich von warmen und leicht öligen Speisen ernährst. Ölig bedeutet nicht immer, dass das Essen in Butter schwimmen muss. Nüsse oder Mandeln haben einen natürlichen Öl-Anteil und tun uns gut.
Beim „Süß-Entzug“ kann Dir übrigens Honig perfekt helfen. Platziere das Glas an dominanter Stelle. Probiere doch mal ein kleines Löffelchen mit Honig, wenn der Heißhunger auf was Süßes kommt. Warmes Wasser mit Honig und einem Spritzer Zitrone ist auch lecker und bringt den Stoffwechsel ordentlich auf Trab.
Visionen und Ideen in der Ruhe finden
Vielleicht nutzt Du auch die Zeit zwischen den Jahren und Deinen Wunsch mit etwas Neuem anzufangen für einen Einstieg in die Meditation. Dafür musst Du nicht stundenlang mit eingeschlafenen Beinen und unbequem auf dem Boden sitzen und auf Erleuchtung warten.
Suche Dir einen ungestörten Platz, sitze aufrecht, schließe die Augen und folge mit den Gedanken Deinem Atem. Oder vielleicht hast Du auch eine schöne instrumentale Musik, auf die Du Dich voll und ganz fokussieren kannst. Probiere es mal mit 5 bis 10 Minuten täglich und am besten zur gleichen Zeit.
Danach kannst Du Dir noch etwas Zeit zum Sinnieren nehmen um Deine Gedanken kreisen zu lassen. Morgens in der Dämmerung ist eine gute Zeit dafür.
Dein Durchstarten vorbereiten
Du kannst jetzt auch schon mal anfangen, Dir ein passendes Zeitfenster „zu etablieren“ an dem Du jetzt zum Beispiel einmal in der Woche spazieren gehst. Wenn der Winter langsam zur Neige geht, der nahende Frühling uns mehr Energie schenkt, kannst Du dieses Zeitfenster dann für aktivere Sportarten oder Programme nutzen.
Wolltest Du gleich im Neuen Jahr fasten, detoxen oder ein paar Kilo verlieren? Zur traditionellen Fasten-Zeit (nach Fasching, vor Ostern), wenn die Natur bald aufwacht, ist Dein Körper dann richtig bereit sich zu reinigen und los zu lassen. Die Zeit jetzt kannst Du nutzen, um Dein persönliches Programm vorzubereiten oder vielleicht auch Mitstreiter zu finden.
Chill mal! Jetzt!
Ernähre Dich gut: koch frisch regional und saisonal mit anregenden Gewürzen für eine gute Verdauung. Bewege Dich moderat oder in Deinem gewohnten sportlichen Rhythmus. Nimm Dir Zeit für Dich, mach Pläne oder träume.