Vata, Pitta, Kapha DIE Begriffe für Jeden, der sich schonmal mit Ayurveda beschäftigt hat. Da findet man den Kapha-Tee im Supermarkt, hört von Pitta-Typen oder Vata-Störungen. 

Als Miniatur der Natur, sind wir Menschen nach den Lehren des Ayurveda ein Mikrokosmos und damit ein „Ableger“ des gesamten Universums, dem Makrokosmos. Als Grundlage der ayurvedischen Wissenschaft stehen die fünf Elemente – Raum/ Äther, Luft, Feuer, Wasser, Erde, die sich in Allem wiederfinden und sich in Allem manifestieren. So finden wir die Elemente nicht nur in uns, sondern auch um uns herum und überall. Zu Hause, unterwegs, am Schreibtisch, in unserem Essen, beim Sport, in der Natur… . 

Doch was bedeutet das für Dich? Ganz einfach. Balance! Balance als der Schlüssel für ein gesundes und glückliches Leben.

Vata, Pitta und Kapha setzen sich genau aus diesen fünf Elemente, den Funktionsprinzipien oder auch Grundenergien zusammen und werden im Sanskrit Dosha’s genannt. Die Mischung aus allen drei Doshas als physische Konstitution und den drei Gunas Sattva, Rajas und Tamas als mentale oder geistige Konstitution machen unsere Individualität und Einzigartigkeit aus. Sie sind unser individueller Fingerabdruck. Einmalig. Wie bin ich? Was mag ich? Ist mein Körper stark oder eher schwach? Mag ich es kühl oder warm? Wie trete ich zu anderen Menschen in Beziehung? Wie ist mein Stoffwechsel? Für welche Krankheiten bin ich besonders empfindlich? Wie ausdauernd bin ich? Was erfüllt mich? Was stresst mich? All das ist durch den Mix aus Vata, Pitta und Kapha in uns programiert.

Wie komme ich zu meiner Konstitution oder „personal ID“?

Nie werde ich eine meiner ersten Ayurveda-Kuren in einem kleinen Ayurveda-Hospital im Hinterland von Goa vergessen, als mich der Arzt fragte, wie das Wetter bei meiner Zeugung war. Mit großen Augen schaute ich ihn an, bis ich damals verstanden habe, worauf er hinaus wollte. Die Eltern (und deren Konstitution), der Zeitpunkt der Zeugung (die äußeren Einflüsse wie z.B. auch die Jahreszeit) und auch die Zeit der Schwangerschaft prägen und mixen Vata, Pitta und Kapha in uns. 

Alle drei Doshas sind in jedem Menschen, seinen Organen, dem Gewebe und in allen Zellen vorhanden und steuern auch die psychobiologischen Funktionen. Bei den individuellen Energiemustern – der Mischung aus Vata, Pitta und Kapha – gibt es insgesamt sieben mögliche Kombinationen. Hierbei unterscheiden wir A) die Typen bei denen ein Dosha extrem ausgeprägt ist und die anderen zwei weniger stark. Zum Beispiel Vata, Pitta oder Kapha. B) – am Häufigsten vorkommend – die Mischtypen bei denen ein Dosha extrem dominant ist, ein zweites auch sehr stark und das Dritte eher weniger ausgeprägt ist. Zum Beispiel: Vata-Pitta, Kapha-Pitta, Vata-Kapha. Ganz selten treffen wir auch die Tri-Dosha-Typen, bei dem Vata, Pitta und Kapha relativ gleich ausgeprägt sind. 

Unsere „personal ID“ ist perfekt so wie sie ist. Das Wichtigste ist, dass wir unser Naturell oder eventuelle Abweichungen erkennen und es in Balance mit den anderen Faktoren, wie zum Beispiel unsere Ernährung, Umwelteinflüsse, Tages- oder Jahreszeiten, Lebensstil, Alter und Gewohnheiten leben und ausgleichen. So kann zum Beispiel auch ein kräftiger Kapha-Typ durch Dauerstress und einen unregelmäßigen Lebensstil unter einer Vata-Störung leiden. Würde sich dieser Kapha-Typ in dem Fall nur an „ich bin Kapha und muss Alles machen, was Kapha in Balance hält“ klammern, könnte sein Vata noch mehr gestört werden und viele Probleme mit sich bringen.